#361: Ungebührlicher Einflussnahme als Interne Revision entgegenwirken

#361: Ungebührlicher Einflussnahme als Interne Revision entgegenwirken

Einflussnahme | Interne Revision Silvia Puhani Podcast Diese Botschaft: „We are watching“ könnte auch von der Internen Revision kommen. In diesem Fall kam sie von Greenpeace und betraf das internationale Plastikabkommen.

Auf Basis des Artikels von Hanno Charisius aus der SZ vom 29.11.2024 analysiere ich in diesem Podcast die Konfliktparteien mit ihren jeweiligen Interessen und teile sie in Gruppen ein. Jede dieser Gruppen versucht, die Verhandlungen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Der Podcast stellt die Möglichkeiten der Einflussnahme vor und zeigt die Unterschiede in der Umsetzung durch die verschiedenen Gruppen auf.

Enttäuschend ist, dass viele Parteien dieses Muster ebenfalls erkennen, aber scheinbar nichts dagegen tun können.

Warum?

Weil an den entscheidenden Stellen die Rahmenbedingungen geändert werden müssten. Z.B.:

  • Wer sitzt mit am Tisch?
  • Wer hat welche Kompetenzen?
  • Welche Spielregeln gelten?
  • Was ist erlaubt und was nicht?
  • Wie kann eine ungebührliche Einflussnahme identifiziert und sanktioniert werden?

Wenn diese Spielregeln die Machtverhältnisse von vornherein unausgewogen gestalten, werden sich einzelne Gruppierungen unweigerlich durchsetzen können. Dann besteht das Risiko, dass Entscheidungen getroffen werden, die nur einzelnen Gruppierungen oder Personen zum Vorteil gereichen.

Sie können das auf das Plastikabkommen, die Klimaziele, die politische Situation der Welt, einzelne Länder, einzelne Unternehmen, oder auf die Rolle der Internen Revision beziehen.

Erst wenn Rahmenbedingungen geschaffen wurden, bei denen alle Betroffenen und Beteiligten die gleichen Einflussmöglichkeiten haben, kann auf Augenhöhe verhandelt und können hoffentlich für alle Betroffenen und Beteiligten bessere Lösungen erreicht werden.

-> Was können Sie tun, um in Ihrem Einflussbereich bessere Rahmenbedingungen zu schaffen?

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#361: Ungebührlicher Einflussnahme als Interne Revision entgegenwirken

#360: Wenn Prüfungen verhindert werden – Wirecard macht's möglich

Wirecard | Dank der Presse, die über den Wirecard Prozess berichtet, haben wir Einblick in ein Muster der Einflussnahme auf Prüfungen bei Wirecard erhalten.

Im Podcast erfahren Sie, ob und wann Sie als Interne Revision etwas tun können, wenn derart auch auf Ihre Prüfung Einfluss genommen wird.

Für die Fälle, bei denen Sie sich gegen eine Einflussnahme wehren können, erfahren Sie zwei Möglichkeiten, dies zu tun.

Wenn Sie an weiteren Möglichkeiten interessiert sind, dann hören Sie auch die Folgen

048: „Wie Sie souverän auf Beschwerden reagieren“

155: Wenn Ihr Revisionspartner mit einer Stellungnahme droht

Wenn Sie nachlesen wollen wie Sie auf subtile Andeutungen Ihres Revisionspartners zu nicht näher spezifizierten negativen Konsequenzen reagieren sollen, dann finden Sie dies auf Seite 230 der zweiten Auflage meines Buches „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ (Erich-Schmidt-Verlag).

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#361: Ungebührlicher Einflussnahme als Interne Revision entgegenwirken

#353: Interne Revision und Ermessensspielräume beim Follow-up

#353: Interne Revision und Ermessensspielräume beim Follow-up

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Umwelt | Agiert die EU-Kommission konform zu den GIAS?
Wie wichtig ein einheitliches Follow-up ist, wird einem immer dann klar, wenn man die Auswirkungen eines Follow-up-Prozesses mit fast uneingeschränkten Ermessensspielräumen für die Bearbeitenden betrachtet. Als anschauliches Beispiel dient der Artikel „Umwelt? Nicht so wichtig“ aus der SZ vom 27.9.2024. Im Untertitel formulieren die beiden Autoren Pascal Hansens und Harald Schumann:
„In Dutzenden Verfahren wurden EU-Staaten wegen Verstößen gegen das Umweltrecht verurteilt – ohne ernsthafte Konsequenzen“

Diesen Fall habe ich auf die Interne Revision übertragen. Ich habe unterstellt, die EU Kommission müsse sich den Global Internal Audit Standards (GIAS) unterwerfen und habe ChatGPT gefragt, gegen welche der Prinzipien und Standards die EU Kommission mit den in dem Artikel beschriebenen Handlungen verstoßen würde.

Nach anfänglichen Hürden (man muss mit ChatGPT wirklich chatten), kam ein erstaunliches Ergebnis zu Tage:

Hier die Zusammenfassung der gesamten Analyse
Prinzip 1: Demonstrate Integrity:
Die EU-Kommission zeigt mehrere Abweichungen in Bezug auf Ehrlichkeit und ethisches Verhalten, insbesondere durch mangelnde Transparenz und politisch motivierte Entscheidungen.
Prinzip 2: Maintain Objectivity:
Es gibt Abweichungen aufgrund politischer Einflussnahme, die die Objektivität der Kommission beeinträchtigen.
Prinzip 3: Demonstrate Competency:
Die Kommission scheint ihre Kompetenzen zur Rechtsdurchsetzung nicht in vollem Umfang zu nutzen und hat bei der kontinuierlichen Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten versagt.
Prinzip 4: Exercise Due Professional Care:
Es gibt Abweichungen in Bezug auf die Sorgfalt und das kritische Urteilsvermögen der Kommission bei der Durchsetzung von Umweltgesetzen.

Wenn die EU-Kommission also so wie eine Interne Revision den GIAS unterliegen würde, bzw. verpflichtet wäre, diese einzuhalten, dann würde man ihr wahrscheinlich die Funktionsfähigkeit absprechen.

Aus diesem Grund sollten für die Revisorinnen und Revisoren die Ermessensspielräume im Follow-up Prozess nicht zu groß sein.

Machen Sie es besser als die EU-Kommission und sorgen Sie für ein konsequentes Follow-up!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

PS: Was hat ChatGPT falsch gemacht?

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