Danke für's Teilen in Ihrem Netzwerk!Als Machtkleber bezeichne ich Personen, die an Ihrer Macht kleben und sich davon nicht trennen können oder wollen. Haben Sie das Thema „Nachfolgemanagement“ als Interne Revision auf dem Schirm?Hat Ihr Personalbereich das Thema auf dem Schirm? Hier...
Folge 273: "Kein Gewinnerthema" und die Interne Revision
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Am Beispiel der zweiten S-Bahn Stammstrecke in München wird uns in diesem Podcast ein Musterbeispiel für Verzögerungstaktiken vor Augen geführt. Der Grund hierfür ist, dass dieser Sachverhalt Ende 2020, im Vorfeld der Bundestagswahl im Herbst 2021, kein „Gewinnerthema im Wahlkampf“ war. Aus diesem Grund sah die damalige politische Linie der Bayerischen Staatskanzlei eine dilatorische Behandlung des Themas bis nach der Wahl vor.
Falls Ihnen dieses Wort, so wie mir, vorher noch nie begegnet war: „dilatorisch“ bedeutet aufschiebend, verzögernd, verschleppend, hinhaltend.
Gegen solche Verzögerungstaktiken hilft, die eigenen Revisionsprozesse so zu definieren, dass den Zeitspielen, so weit es möglich ist, Einhalt geboten wird. Z.B. sollte man nicht unnötig lange auf eine Stellungnahme warten müssen. Definieren Sie in Ihren Rahmenbedingungen, dass Sie grundsätzlich nur X Tage Zeit gewähren. Dass Sie diese Frist in begründeten Ausnahmefällen (bei Urlaub, Krankheit etc.) Ihrer Revisionspartner individuell verlängern, versteht sich von selbst.
Was können Sie tun, wenn Sie sich dennoch in so einer Situation wiederfinden?
Der Worst Case ist definitiv, wenn Sie sich selbst hineinsteigern und emotional die Fassung verlieren. Es hilft zu erkennen, dass man es mit einem unschönen Thema zu tun hat, z.B. einem Thema, das den Ambitionen des Chefs entgegenläuft, ja sie sogar zerstören kann. Ist es da nicht menschlich, dass auf Zeit gespielt wird?
Bewahren Sie sich eine Haltung der Neugier und fragen Sie sich:
- Was wird wohl als Nächstes kommen?
- Welche der üblichen Taktiken wird genutzt werden?
- Auf welche neue Art und Weise wird wohl auf Zeit gespielt werden?
- Wird ein fehlendes Budget vorgeschoben?
- Welche anderen spannenden Verzögerungstaktiken und Ablenkungsmanöver werden durchgeführt werden?
Dann kann man auch solchen Situationen mit Gelassenheit entgegensehen. „Kenne ich, dachte ich mir“, oder sogar: „Ok, das ist neu, da wäre ich jetzt selbst nicht drauf gekommen ;-)“
Versuchen Sie also, wenn Sie ein dilatorisches Vorgehen als solches erkennen, es so weit wie möglich mit Humor zu nehmen.
Wichtig ist, dass Sie den gesamten Vorgang gut dokumentieren.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
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Folge 277: Stereotype und Vorurteile gegenüber der Internen Revision
Auf Wunsch von Elina Portna ist dieser Podcast zu Stereotypen und Vorurteilen gegenüber der Internen Revision entstanden.
Sie schrieb:
„[…]In meiner kurzen und interessanten Zeit als Interne Revisorin habe ich immer wieder gehört, dass viele sich eine Interne Revisorin anders vorgestellt haben… Anscheinend gibt es noch den Stereotyp einer Person, die in der Internen Revision arbeiten kann.
Ich würde mich freuen, wenn Sie über Rollenbilder, Stereotype und Vorurteile in der Internen Revision sprechen könnten… Vielleicht könnten sich dann die Menschen auch eine Interne Revisorin vorstellen, die ursprünglich nicht aus Deutschland kommt und gerne schwarze rockige Klamotten trägt und ab und an laut und herzhaft lacht…“
Ich habe eine Umfrage auf LinkedIn gestartet und mich umgehört. Hier ist das Ergebnis:
Revisoren
sind inkompetent
kosten Zeit
kommunizieren nicht
sind nicht auf Augenhöhe und erniedrigen Revisionspartner
strafen andere
fordern Konsequenzen oder Strafen ein
sind regelverliebt und beachten den Kontext oder die konkrete Situation nicht
haben ein Problem damit, wenn einzelne Mitarbeitende Fehler machen
Was kann man nun gegen Stereotype und Vorurteile tun?
dem Missbrauch der eigenen Rolle vorbeugen
gelassen bleiben
ansprechen, wenn die Interne Revision zu Unrecht in ein schlechtes Bild gerückt wurde
sich als Menschen zeigen, die die Rolle der Internen Revision ausüben
daran arbeiten, dass sich Rollenbilder, Stereotype und Vorurteile verändern
die eigene Kompetenz aber auch die eigenen Schwächen kommunizieren
Lassen Sie sich von Rollenbildern, Stereotypen und Vorurteilen nicht abschrecken!
Alles in der Welt verändert sich – nichts bleibt gleich!
Rollenbilder und Stereotype werden sich mit der Zeit verändern.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und lassen Sie Ihre Revisionspartner:innen erleben, wie bunt die Interne Revision sein kann!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Folge 268: Was wir von Tom Brady lernen können
Tom Brady ist der beste American-Football-Spieler der Geschichte. Jetzt ist er endgültig zurückgetreten. Als Quarterback gewann er 7 Mal den Super Bowl – in drei verschiedenen Jahrzehnten!
Was kann man von jemandem, der so einzigartig ist, lernen?
Was kann insbesondere ein Interner Revisor und eine Interne Revisorin von ihm lernen?
Um Erfolg zu haben, müssen wir möglichst effektiv an uns arbeiten.
Es kommt insbesondere auf unsere mentale Stärke an.
Die Qualität des Teams ist entscheidend für den Erfolg. Für die Interne Revision bedeutet dies, dass alle drei Verteidigungslinien gut funktionieren müssen.
Folge 249: Reframing und Perspektivenwechsel
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