#366: Best Practice im Follow-up als Interne Revision

#366: Best Practice im Follow-up als Interne Revision

Fristverlängerung | In meinen Seminaren höre ich oft Klagen über das so nervige und anstrengende Follow-up. Wenn ich die Klagen hinterfrage, erkenne ich häufig suboptimales Agieren der Internen Revision. Um nicht immer nur meckern zu müssen, stelle ich in diesem Podcast ein Best-Practice Beispiel vor:

Alles steht und fällt selbstverständlich mit der Frage, ob eine Feststellung tatsächlich inhaltlich abgestimmt und die Maßnahme(n) tatsächlich einvernehmlich vereinbart wurde(n). Dies setze ich voraus, und in dem hier vorgestellten Beispiel war das auch der Fall. Und dennoch wollte der Revisionspartner eine Maßnahme unmittelbar vor Ablauf der Erledigungsfrist und ohne jegliche Begründung noch verlängert bekommen.

Eine Best-Practice Reaktion auf einen solchen Verlängerungsantrag, hören Sie in diesem Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#366: Best Practice im Follow-up als Interne Revision

#353: Interne Revision und Ermessensspielräume beim Follow-up

#353: Interne Revision und Ermessensspielräume beim Follow-up

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Umwelt | Agiert die EU-Kommission konform zu den GIAS?
Wie wichtig ein einheitliches Follow-up ist, wird einem immer dann klar, wenn man die Auswirkungen eines Follow-up-Prozesses mit fast uneingeschränkten Ermessensspielräumen für die Bearbeitenden betrachtet. Als anschauliches Beispiel dient der Artikel „Umwelt? Nicht so wichtig“ aus der SZ vom 27.9.2024. Im Untertitel formulieren die beiden Autoren Pascal Hansens und Harald Schumann:
„In Dutzenden Verfahren wurden EU-Staaten wegen Verstößen gegen das Umweltrecht verurteilt – ohne ernsthafte Konsequenzen“

Diesen Fall habe ich auf die Interne Revision übertragen. Ich habe unterstellt, die EU Kommission müsse sich den Global Internal Audit Standards (GIAS) unterwerfen und habe ChatGPT gefragt, gegen welche der Prinzipien und Standards die EU Kommission mit den in dem Artikel beschriebenen Handlungen verstoßen würde.

Nach anfänglichen Hürden (man muss mit ChatGPT wirklich chatten), kam ein erstaunliches Ergebnis zu Tage:

Hier die Zusammenfassung der gesamten Analyse
Prinzip 1: Demonstrate Integrity:
Die EU-Kommission zeigt mehrere Abweichungen in Bezug auf Ehrlichkeit und ethisches Verhalten, insbesondere durch mangelnde Transparenz und politisch motivierte Entscheidungen.
Prinzip 2: Maintain Objectivity:
Es gibt Abweichungen aufgrund politischer Einflussnahme, die die Objektivität der Kommission beeinträchtigen.
Prinzip 3: Demonstrate Competency:
Die Kommission scheint ihre Kompetenzen zur Rechtsdurchsetzung nicht in vollem Umfang zu nutzen und hat bei der kontinuierlichen Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten versagt.
Prinzip 4: Exercise Due Professional Care:
Es gibt Abweichungen in Bezug auf die Sorgfalt und das kritische Urteilsvermögen der Kommission bei der Durchsetzung von Umweltgesetzen.

Wenn die EU-Kommission also so wie eine Interne Revision den GIAS unterliegen würde, bzw. verpflichtet wäre, diese einzuhalten, dann würde man ihr wahrscheinlich die Funktionsfähigkeit absprechen.

Aus diesem Grund sollten für die Revisorinnen und Revisoren die Ermessensspielräume im Follow-up Prozess nicht zu groß sein.

Machen Sie es besser als die EU-Kommission und sorgen Sie für ein konsequentes Follow-up!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

PS: Was hat ChatGPT falsch gemacht?

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Je peinlicher ein Gespräch mit dem Revisionspartner verläuft, umso mehr gilt es, die eigene Revisionskompetenz weiterzuentwickeln. Dazu gehört allerdings, dass Sie Ihr eigenes Agieren reflektieren und hinterfragen.

Wir sollten nicht zu schnell die Schuld auf den Revisionspartner schieben.
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Wenn Sie an Ihrer Revisionskompetenz arbeiten wollen, dann melden Sie sich bei mir oder schauen auf meiner Webpage vorbei. Vielleicht ist ja ein passendes Angebot für Sie dabei. Und falls nicht, lassen Sie mich gerne wissen, was Sie vermissen.

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Folge 299: Follow-up zum Whistleblowing eines Apothekers

Werte | Es gibt einen mutigen Whistleblower, der auf Missstände in seinem Wirkungsbereich hinweist. Investigative Journalisten recherchieren und geben dem Whistleblower eine Plattform. Sie berichten darüber.

Und was passiert danach?

Nicht viel. Und das was passiert, gefährdet die Existenzgrundlage des Whistleblowers.

In der Internen Revision ist es mit der Berichterstattung ähnlich.
Glauben Sie nicht, dass eine Berichterstattung alleine irgendein Problem lösen würde. Denn ohne Erledigung der Maßnahmen wird keine Veränderung eintreten.

Wir müssen mit einem konsequenten Follow-up dafür sorgen, dass unsere Feststellungen und Maßnahmen nicht untergehen.

Zusätzlich haben Sie als Interne Revisorinnen und Revisoren die Möglichkeit, die Integrität unternehmerischen Handelns, das mehr oder weniger ethische Verhalten und die wertebasierten Entscheidungen innerhalb Ihres Unternehmens zu diskutieren.

Sie können Handlungsoptionen aufzeigen und, wenn ein bestimmtes Verhalten im Unternehmen nicht den Unternehmenswerten entspricht, diese mangelnde Wertekonformität ansprechen und diskutieren.

Ja, das macht keinen Spaß und ist auch nicht einfach.
Aber es gehört zu unserer Arbeit dazu.

Wir sind die Hofnarren, die hin und wieder Licht ins Dunkel bringen und den Spiegel vorhalten müssen.

Wenn dann der Vorstand entscheidet, er bleibt dabei und unterstützt das bisherige Verhalten, dann ist daran nicht zu rütteln. Aber Sie haben es angesprochen.

Hier das Follow-up zum Fall des mutigen Apothekers auf Folge #296.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#366: Best Practice im Follow-up als Interne Revision

Folge 180: Worauf es bei der Maßnahmenvereinbarung ankommt – Anja Pixa im Interview

Die Vereinbarung von Maßnahmen ist zweifelsfrei eine der großen Herausforderungen unserer Tätigkeit in der Internen Revision. Denn nur wenn die Maßnahmen tatsächlich einvernehmlich vereinbart wurden und gut abgestimmt sind, wird später das Follow-up unproblematisch verlaufen.

Anja Pixa erklärt in diesem Interview, wie sich dieses Einvernehmen am zuverlässigsten erzielen lässt. Sie beschreibt vier Typen von Revisionspartnern, die unterschiedliche metaphorische Brillen tragen, und erläutert, wie man sich diesen „Brillenträgern“ gegenüber jeweils verhalten sollte.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!