#377: Die Bahn, die Ehrlichkeit und die Interne Revision
Deutsche Bahn
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Wenn etwas schiefgeht, sollte die Interne Revision der Frage nachgehen, ob die Organisation insgesamt besser aufgestellt sein könnte bzw. müsste. Am Beispiel des Serienmörders Niels Högel, der als Pfleger mindestens 87 Morde begangen hat, wird die Rolle der Internen Revision zum Thema Organisationsversagen veranschaulicht. Denn in diesem Fall gilt es, folgende Fragen zu klären:
– Wie konnte ein Krankenpfleger jahrelang auf Intensivstationen morden?
– Weshalb wurden die Morde nicht früher entdeckt?
– Wo waren jene, die das hätten verhindern können?
– Aus welchen Gründen hat ihn niemand gestoppt?
– Wie konnte dieser Mann selbst dann noch ein letztes Mal töten, nachdem er 2005 schon aufgeflogen war?
Vielleicht kommt Ihnen dazu gleich als Antwort in den Sinn: „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf“. Dieses Zitat bedeutet hier, dass eine Organisation in die kollektive Falle des nicht so genau Hinsehens oder Wegsehens tappt.
Der Podcast stellt anhand von einem Beispiel von Winston Churchill vor, was auch in traditionell aufgestellten Organisationen dagegen getan werden kann.
Selbstverständlich wird auch besprochen, was eine Interne Revision tun kann, um nicht selbst auch in diese kollektive Falle zu tappen.
Wie gut ist die Organisation aufgestellt,
– um Risiken von Beginn an z.B. durch organisatorische Vorkehrungen zu verhindern oder zumindest frühzeitig zu identifizieren?
– um die identifizierten Risiken ungeschönt zu kommunizieren?
– um die Verdächtigung des Organisationsversagens haltlos werden zu lassen?
Wo fällt der Internen Revision auf,
– dass keine ausreichende psychologische Sicherheit für die Mitarbeitenden vorliegt?
– dass das Management auf Hinweise nicht reagiert hat oder schlimmer noch, den Überbringer der Botschaft dafür abgestraft hat?
– dass die Organisation Muster entwickelt, die zu Organisationsversagen führen könnten?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
Dieser Podcast wurde wieder einmal von einem Inhalt der Süddeutschen Zeitung inspiriert, nämlich von dem am 09.10.2020 erschienenen Artikel „Aufklärung unerwünscht“ von Klaus Ott.
Er behandelt die Abgasaffäre bei VW und Audi und insbesondere das Protokoll der Vernehmung von Christina Hohmann-Dennhardt durch die Staatsanwaltschaft.
Diese frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht wurde zur Aufklärung des Skandals Anfang 2016 zu VW geholt. Wie es ihr dort mit diesem Auftrag erging, bevor sie bereits nach einem Jahr die Konsequenzen zog, schildert der oben genannte Artikel.
Die entscheidenden Passagen daraus zitiere ich in diesem Podcast. Anschließend möchte ich Ihren prüferischen Blick auf einige Aspekte lenken, die im Revisionsalltag unspektakulär erscheinen und daher oft übersehen werden, in diesem Fall jedoch von entscheidender Bedeutung waren.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!
PS: Ich freue mich über Ihre Kommentare in der Xing- oder LinkedIn-Gruppe „Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam“ unter dem Post zu diesem Podcast. Vielen Dank!
Auf einer meiner letzten Weiterbildungen für Revisoren kamen wir in der Kaffeepause auf ein Thema, das jeder von uns kannte.
Grund genug, hierüber einen Podcast zu machen.
Es geht um die Replik des Revisionspartners:
„Wieso? Das ist doch Ihre Aufgabe als Revision!“
In diesem Podcast teile ich mit Ihnen meine besten Strategien, um möglichst zielführend und natürlich auch souverän, kollegial und wirksam auf diese Erwiderung zu reagieren.
Wie gehen Sie mit „Wieso? Das ist doch Ihre Aufgabe?“ um? Ich freue mich über Ihre Kommentare in der Xing- oder LinkedIn-Gruppe „Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam“ unter dem Post zu diesem Podcast. Vielen Dank!
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!