#318: Hat mich der Konflikt?

#318: Hat mich der Konflikt?

Veränderung | In unserer Tätigkeit in der Internen Revision haben wir aufgrund unserer Tätigkeit hoffentlich regelmäßig Konflikte.
Sie haben nur dann keine Konflikte wenn:

  • Sie niemals Feststellungen treffen, die negativ wirkende Abweichungen zum Gegenstand haben (das halte ich aber bei einer risikoorientierten Vorgehensweise für sehr unwahrscheinlich) oder
  • Ihre Revisionspartner bedanken sich gleich überschwänglich für Ihre Feststellung und setzen gleich alles um.

In dem Moment, indem Sie Ihren Revisionspartner von einer Veränderung überzeugen wollen, d.h., dass etwas anders gemacht werden soll, als es gemacht wurde, entsteht ein Konflikt. Konflikte sind nicht nur normal, sondern sogar extrem notwendig, um eine Veränderung des Bisherigen herbeizuführen.

Daher sage ich: Revisorinnen und Revisoren müssen Konflikte haben!

Wenn einen aber umgekehrt „der Konflikt hat“, dann ist man innerlich in diesen Konflikt verstrickt und gerät unter Dis-Stress. Wie man aus der Stressforschung weiß, hat man in solchen Fällen nicht mehr den Zugang zu seinen grundsätzlich vorhandenen Kompetenzen. D.h. wenn ein Konflikt Sie „hat“, können Sie nicht mehr so klar denken, wie sie es ohne einen Konflikt könnten.

Das kommt weder Ihnen, noch ihrem Unternehmen zu Gute. Denn dann sind Sie nicht mehr so gut in der Lage, Ihre Revisionspartner von notwendigen Veränderungen zu überzeugen.

Woran Sie erkennen können, dass der Konflikt „Sie hat“, erfahren Sie in diesem Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#317: Zu hohes Sicherheitsgefühl und die Interne Revision

Einzelfall | Wie kann es sein, dass Routinesituationen gefährlich werden?

Stellen Sie sich vor, Ihr Revisionspartner zitiert eine Statistik und sagt:
„Sehen Sie, in der Vergangenheit ist ja so gut wie nichts passiert.“
„Die Einzelfälle, die Sie identifiziert haben, haben nichts miteinander zu tun!“
„Sie übertreiben mit Ihren Feststellungen! Das IKS ist ok!“

Die Folgefragen, die für die Interne Revision daraus resultieren, lauten:

  • Welche Rahmenbedingungen galten in dem Zeitraum auf den sich die Statistik bezieht?
  • Welche Anforderungen gab es für das IKS
  • Wie war damals das IKS ausgestaltet?
  • Gab es da auch einen Fachkräftemangel?
  • War die Infrastruktur adäquat?
  • War genug Geld für ein angemessenes IKS vorhanden?
  • Bestätigten interne und externe Prüfungen die Angemessenheit des IKS?
  • Wurden die Rahmenbedingungen, die dieser Statistik unterliegen, in jüngster Vergangenheit eingehalten?

Denn wenn sich Ihr Revisionspartner auf eine Statistik der hohen Sicherheit verlässt, dann muss er oder sie auch die Rahmenbedingungen dieser Statistiken einhalten und bestehende Standards einhalten.

Hält sich der Revisionspartner nicht an diese Standards (Zertifizierungen, Qualitätskontrollen, ausreichend erfahrenes Personal, …) kann eine Interne Revision aus verschiedenen, scheinbar nicht zusammenhängenden Einzelfällen einen Zusammenhang herstellen.

Wie, erfahren Sie in diesem Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

PS: Link zu weiteren Folgen:
https://puhani.com/index.php/2020/01/12/folge-091-boeing-und-die-737-max/
https://puhani.com/index.php/2023/10/29/folge-292-die-implosion-der-titan-wenn-der-ceo-nicht-will/
https://puhani.com/index.php/2024/03/17/boeing-und-die-interne-revision-teil-2/

#318: Hat mich der Konflikt?

#316: Die EKD und die Interne Revision

EKD | Dass sexueller Missbrauch nicht nur in der katholischen, sondern auch in der evangelischen Kirche ein Problem darstellt, wissen wir seit Anfang 2024.

In diesem Podcast stelle ich mir die Frage, ob man dies früher bemerken und hilfreich verändern hätte können, wenn es eine auf oberster Ebene rangierende Interne Revision gäbe bzw. gegeben hätte?

Selbstverständlich beschäftige ich mich dabei auch mit der Organisation an sich und der Frage, welche Selbstbilder, Selbstverständnisse, Strukturen und Berichtswege diese Misere ermöglichen konnten.

Hier einige Fragen und Prüfungsansätze, die Sie in Ihrer Organisation zum Einsatz bringen können:
• Steht das Selbstbild der Organisation dem Umgang mit bestimmten Themen im Weg?
• Welche strukturellen Risikofaktoren liegen in Ihrer Organisation vor?
• Wie sieht es darüberhinaus in Ihrer Organisation mit der Struktur aus? Erlaubt die Struktur insbesondere, dass Dinge thematisiert werden, die dem Selbstbild oder der Kultur der Organisation widersprechen?
• Sind in Ihrer Organisation Rollen, Zuständigkeiten und Kompetenzen so aufgestellt, dass die jeweiligen Rollen- oder Kompetenzträger auch in der Lage wären, Dinge zu thematisieren, die bisher außerhalb des Selbstbilds der Organisation liegen?
• Wie wird in Ihrer Organisation mit Whistleblowern, Beschuldigten und mutmaßlichen Opfern umgegangen?

  • Gibt es da Fälle in denen manche gleicher als gleich sind?
  • Wird Führungskräften mehr geglaubt als Mitarbeitenden?

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#315: Die Interne Revision und die Freiheit

„Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ (George Orwell)

Es ist Aufgabe der Internen Revision, auch das anzusprechen, was keiner hören will. Doch so frei, wie das George Orwell gerne hätte, ist eine Interne Revision meist nicht.

Deshalb ist es auch nicht immer der geschickteste Weg, etwas Unangenehmes plump und konfrontativ rauszuhauen. Denn Druck erzeugt üblicherweise Gegendruck.

Und wenn wir Gegendruck vermeiden wollen, sollten wir keinen Druck machen.

Geht das überhaupt? Etwas Unangenehmes ansprechen ohne Druck auszuüben?

Hören Sie rein in diesen Podcast und erfahren Sie, was eine Postkutsche damit zu tun hat.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#314: Kloppo, Kommunikation und Interne Revision

Kommunikation | Das sagt ein langjähriger eingefleischter Liverpool-Fan über Kloppo und sein Rücktrittsvideo:

  • Er ist eine sehr coole Person und geht sehr persönlich mit den Fans um.
  • Wie er redet, spiegelt sehr klar wider, was er von seinen Spielern erwartet und von den Fans.
  • Es gibt nicht viele Trainer, die so persönlich mit den Fans umgehen und verstehen wie wichtig der Club für sie ist.
  • Was ganz wichtig ist: Er war mit der Geschichte des Clubs von Anfang an vertraut und erkannte sie an.

Was ich als bekennender Nicht-Fußballfan aus Sicht der Internen Revision zu seinem Rücktrittsvideo sage, hören Sie in diesem Podcast.

So viel schon mal vorab:
Kloppo wird wohl noch lange ein großes Vorbild für mich bleiben. Ich bin sehr gespannt, wie und wo seine Reise weitergeht.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#313: "The REAL Book Of Work" und die Interne Revision

Verhalten | In diesem Podcast spreche ich mit Christina Grubendorfer (Sie kennen Sie aus Folge #139) über ihr neues Buch „The REAL Book Of Work“. Und selbstverständlich geht es dabei um genau die Stellen, die mich als Interne Revisorin am meisten angesprochen haben.

Wir unterhalten uns u.a. über:

  • Führung als Prüffunktion, die das Überleben der Organisation routiniert in den Blick nimmt
  • Inwiefern Organisationen gute, nützliche Konflikte schüren müssen
  • schreiende Chefs und
  • funktionale Verhaltensweisen

Na? Sind Sie neugierig geworden? Lesen Sie das Buch und hören Sie sich diese Podcastfolge an.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#312: Boeing und die Interne Revision Teil 2

Dokumentation | Es ist einer dieser Fälle, bei denen man sich als Revisorin oder Revisor auf die Zunge beißen muss, um nicht zu kommentieren:

  • Dachte ich mir! Oder
  • Das war ja zu erwarten! Oder
  • I told you so

Boeing war bereits am 12.01.2020 Thema in diesem Podcast, in Folge #91, nachdem im Oktober 2018 eine Boeing 737 MAX in Indonesien und im März 2019 eine weitere in Äthiopien abstürzte. Insgesamt kamen dabei 346 Menschen ums Leben.

Ich identifizierte aufgrund der Berichterstattung Probleme in der Führungskultur. Es sprach für mich nicht dafür, dass Boeing in seiner Unternehmens- und Führungskultur höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit verkörpert. Dies legte den Schluss nahe, dass dort Profit mehr zählte als Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Schon damals hielt ich das für unsinnig. Denn wenn die Reputation eines Flugzeugherstellers in Bezug auf Sicherheit angeschlagen ist, wirkt sich das automatisch auch auf den Profit aus.
Anstatt zu kurzfristige Ziele zu setzen, wäre es besser gewesen, als langfristiges Ziel die Resilienz der Organisation festzulegen. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch ein exzellenter Ruf in Bezug auf Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Ich schlussfolgerte, dass es wohl jedem anzuraten wäre, sich nicht in eine Boeing, sondern in ein Flugzeug eines zuverlässigeren Herstellers zu setzen.

Durch die aktuelle „Beinahekatastrophe“ bei Alsaka Airlines hat sich meine Einschätzung leider bestätigt.

Wie würden Sie als Interne Revision mit dem identifizierten „Dokumentationsproblem“ bei Boeing umgehen?

Wie können Sie eine harte Prüfungsaussage treffen, ohne den Mechanikern die Schuld zu geben, da diese doch höchstwahrscheinlich „wie gewünscht“ handelten?

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!

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#311: Die Interne Revision hält den Spiegel vor

Perspektive | Wenn etwas nicht läuft wie gewünscht, ist es unsere Aufgabe den Spiegel vorzuhalten.

Doch es ist nicht immer der geschickteste Weg, etwas Unangenehmes plump und konfrontativ zu thematisieren bzw. jemanden zum Blick in den Spiegel regelrecht zu nötigen. Das funktioniert nur bei eindeutigen Sollvorgaben (vgl. Folge 231).

In allen anderen Fällen kommt es darauf an, dafür zu sorgen, dass

  • der Revisionspartner ein verzerrendes Spiegelkabinett verlässt,
  • sich in einen Raum mit nicht verzerrenden Spiegeln begibt, und
  • diese für sich selbst neu ausrichtet.

Natürlich können Sie wie ein Friseur das Procedere noch etwas verstärken, und mit einem kleinen Handspiegel weitere Perspektiven bieten, so dass Ihr Revisionspartner einen Rund-um-Blick erhält.

Je mehr Wahlmöglichkeiten Sie Ihrem Revisionspartner dabei z.B. hinsichtlich der Größe, der Qualität und der Ausrichtung des Spiegels lassen, umso besser.

Zwingen Sie Ihren Revisionspartner nicht, der brutalen Realität sofort ins Auge zu blicken. Geben Sie ihm etwas Zeit, den Mut zu fassen und sich selbst dafür zu entscheiden, es wissen zu wollen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, Ausprobieren und Umsetzen dieser Metapher und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!

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#310: Die Deutsche Bahn, die SBB und die Interne Revision

Bahn | Ich fahre gerne mit der Bahn. Auch wenn die Deutsche Bahn in ihren Nachbarländern keinen guten Ruf genießt.

Kein Wunder also, dass mich der DPA Artikel vom 22.12.2023 zu einem Podcast animiert hat:
„92,5% Pünktlichkeit – In der Schweiz gilt ein Zug ab 3 Minuten Verspätung bereits als zu spät. Deutsche Bahnreisende können darüber nur müde lächeln. Warum ist Zugfahren im Nachbarland so viel besser.“

Ausgehend von diesem Artikel und meinen Erfahrungen des Bahnfahrens mit DB und SBB blicke ich aus Sicht einer Internen Revision auf die sich präsentierende Gemengelage.

Die Eisenbahn dient hierbei als Beispiel zur Erläuterung einer Perspektive und Herangehensweise, die eine Interne Revision in jedem Unternehmen haben sollte. Sie sollte sich nicht im Klein-Klein aufhalten, sondern ihren Blick auf die bestehenden Rahmenbedingungen ausdehnen.

Vergleicht man also die SBB mit der DB, erkennt man

  • andere Rahmenbedingungen,
  • andere Werte,
  • ein anderes Selbstverständnis,
  • andere Aufgaben,
  • andere Ziele und folglich auch
  • andere Kriterien anhand derer die Zielerreichungen gemessen werden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#318: Hat mich der Konflikt?

#309: Interne Revisionsberichte – Ja und?

Revisionsbericht | Das Schreiben von Revisionsberichten ist wirklich eine Kunst. Natürlich gehört auch viel Handwerk dazu.

Heute geht es darum, etwas auf den Punkt zu bringen und es nicht bei einer Sachverhaltsbeschreibung zu belassen.

Ja, manchmal ist das auch ok – z.B. dann, wenn ein Auf-den-Punkt-bringen den eigenen Job in Gefahr bringen würde.

Doch grundsätzlich sollte ein:e Interne Revisor:in in der Lage sein, etwas auf den Punkt zu bringen.

In dieser Podcastfolge stelle ich Ihnen anhand eines Beispiels vor, wie dies gelingen kann.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!