Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Dilemma | Dass eine Interne Revision ihre Prüfungsberichte gegenüber der Bankenaufsicht auf Anforderung offenzulegen hat, kann schnell dazu führen, dass sie zwischen zwei Stühlen sitzt. Entweder läuft sie Gefahr, gegenüber der Bank und dem Vorstand als „Petze“ dazustehen, wenn sie alles aufschreibt, oder sie riskiert, etwas nicht thematisiert zu haben, was dann zu einer Rüge durch die Aufsicht bzw. im Extremfall zur Einstufung als „nicht funktionsfähig“ führen kann.

Ein Revisionsleiter aus Bayern hat mir von einer Lösung aus eigener Erfahrung berichtet, die dieses Dilemma beseitigt. Er wurde von der Bankenaufsicht vor seinem Vorstand auf eine bestimmte Art und Weise gelobt, die dazu führte, dass der Vorstand ihn seither nie mehr der Kategorie „Petze“ zugeordnet hat. Ganz im Gegenteil. Der Vorstand zählte von da an sehr auf die Meinung der Internen Revision.

Schritt 1: Schreiben Sie alles in Ihre Berichte.
Schritt 2: Erkennen Sie, ob die Bankenaufsicht mit der Arbeit der Internen Revision zufrieden ist.
Schritt 3: Sollte das so sein, bitten Sie die Bankenaufsicht, dies in der Ergebnisbesprechung mit dem Vorstand auf eine bestimmte Art und Weise zu formulieren.

Wie? Na das hören Sie im Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 292: Die Implosion der Titan – Wenn der CEO nicht will

Vorstand | Was unterscheidet eigentlich den Untergang der Titanic von der Implosion der Titan?
Die Titan war das U-Boot, mit dem man das Wrack der Titanic besichtigen konnte, bis es auf seiner letzten solchen Tauchfahrt dem immensen Wasserdruck nicht mehr stand hielt und implodierte.

Es gab in beiden Fällen mehr oder weniger offensichtliche Konstruktionsfehler, den Wunsch Rekorde zu brechen, in Kauf genommene Gefahren, dramatische bzw. zumindest versuchte Rettungsbemühungen, Fehleinschätzung von Risiken und die damit verbundene Profitgier der Unternehmer.

In diesem Podcast stelle ich Ihnen einen Artikel aus der NY Times vom 20.06.2023 vor und analysiere im Anschluss die Governance von OceanGate, dem Unternehmen, das die Tauchgänge zur Titanic anbot.

Selbstverständlich schätze ich auch noch die Erfolgschancen einer Internen Revision ein – falls OceanGate eine Interne Revision gehabt hätte (wovon ich nicht ausgehe).

Mein Fazit ist: OceanGate hat die Implosion geradezu herausgefordert.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie als Interne Revision bei einem CEO, der keine Risiken sehen will, aufgeben sollten!

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 291: Wenn Sie am ausgestreckten Arm verhungern

schwierig | „Ich muss meinem Revisionspartner immer alles aus der Nase ziehen!“, lautete die Klage eines Seminarteilnehmers. Also bat ich ihn, eine typische Situation und die typische Reaktion seiner Revisionspartner zu beschreiben.

Wir probierten es aus. Ja, doch, die von manchen gehassten Rollenspiele können auch wirklich nützlich sein.
Sie offenbarten, wie leicht der Interne Revisor es dem Revisionspartner tatsächlich machte, nicht zu antworten, zu vertrösten, Gegenfragen zu stellen, abzuwiegeln oder nur belanglose Phrasen von sich zu geben:
„Das muss ich nachsehen.“
„Das muss ich erst heraussuchen.“
„Darf ich Ihnen so etwas überhaupt geben?“
„Das steht im Intranet. Das können Sie dort nachlesen.“
„Das liefere ich Ihnen nach.“

Falls Sie das kennen, ist dieser Podcast auf alle Fälle der Richtige für Sie!

Die konkrete Lösung der Problematik können Sie in dieser Folge hören. Hier zunächst einmal nur so viel:
Nehmen Sie Ihre Interaktionen mit Ihren Revisionspartnern sportlich!
Verteufeln Sie Ihre Revisionspartner nicht gleich!
Überlegen Sie über welchen Teil des Gesprächs Sie Kontrolle haben:

  • Ihre Haltung
  • Ihre Vorgehensweise
  • Ihre Fragen
  • Ihre Reaktionen
  • Ihre Konsequenz im Dranbleiben und Nachhaken

Machen Sie es Ihren Revisionspartnern nicht zu leicht, Sie am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 290: Gescheiterte Governance im Schlachthof

Gescheiterte Governance | Auch wenn dieser Podcast auf zwei SZ-Artikeln fußt, stellt er doch ein gewisses Novum dar. In diesem Fall habe ich mich nicht nur auf die Artikel gestützt, sondern auch im Internet recherchiert. Nichts Weltbewegendes. Ich wollte nur sehen, ob ich herausfinden kann, um welchen Schlachthof es sich handelt und was auf dessen Webpage steht.

Das machte das ganze Thema noch viel spannender. Beschränkt man sich nicht nur auf die eine Meldung „Tierquälerei im Schlachthof“, sondern schaut etwas tiefer, offenbart sich einiges.
Interessehalber habe ich noch nachgesehen ob die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) über eine Interne Revision verfügt. Per Organigramm vom 01.08.2022 (abgerufen am 24.09.2023) verfügt sie über eine Stabsstelle „Krisen/Sonderaufgaben“. Ob das eine Interne Revision ist, geht aus der Webpage nicht hervor. Ich vermute aber, dass es sich hierbei nicht um eine Interne Revision handelt.

Dann wundert es auch nicht, dass Mitarbeiter des Schlachthofs Mitglieder einer WhatsApp-Gruppe waren, die vor anstehenden Kontrollen gewarnt hat. Zu gute Kontrollergebnisse sollten ein Grund sein, diese zu hinterfragen.
Ich bin mir sicher, dass eine Interne Revision des KBLV das getan hätte und fündig geworden wäre. So hätte den Tieren viel Leid erspart werden können.

Schade, dass es in diesem Fall so weit kommen musste. Er zeigt mir aber auch, dass jeder und jede Einzelne von uns nicht nur zu einer besseren Governance sondern sogar zu einer besseren Welt etwas beitragen kann.
Lassen Sie es uns gemeinsam anpacken!
Hinterfragen Sie das, was Ihnen gesagt oder gezeigt wird.
Stellen Sie gute Fragen und gehen Sie den Dingen auf den Grund!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 289: Offene Flugzeugtür, Unternehmenskultur und die Interne Revision

Ereignis | In diesem Podcast stelle ich ein unerwartetes Ereignis vor, mit dessen Hilfe eine Interne Revision die Unterschiede zwischen gelebter und deklamierter Unternehmenskultur identifizieren kann. Ziel ist selbstverständlich, so einen Fall zu nutzen, um etwaige Abweichungen im Unternehmen anzusprechen und zum Thema zu machen.

Als Interne Revision kennen Sie Ihr Unternehmen.

Wenn in Ihrem Unternehmen so etwas Unerwartetes passiert wäre, welche Reaktionen hätten Sie erwartet?
Wie wird die Nachricht, dass etwas passiert ist, von wem aufgenommen?
Wie wird die Information verarbeitet?
Wird zunächst versucht, die Fakten zu klären, oder stehen schnell Behauptungen oder Beschuldigungen im Raum?
Wer gibt wem welche Anweisungen?
Wer spricht mit wem?
Wird zunächst intern nach dem, der oder den Schuldigen gesucht?
Wie positionieren sich die zuständigen Fachbereiche und Revisionspartner?
Wird die Interne Revision beauftragt, eine Sonderprüfung durchzuführen?
Falls ja: Soll sie herausfinden, woran es nun wirklich lag? Oder gar, wer versagt hat?
Schaut man nach Innen und sucht dort nach Verbesserungsmöglichkeiten?
Will man dabei wirklich etwas verbessern, oder wird dabei versucht, bloß die zukünftigen Haftungsfragen im Kleingedruckten der Verträge im Sinne des Unternehmens positiv zu gestalten?
Oder versucht man die Schuld nach Außen zu transferieren? Ganz nach dem Motto: Wir haben alles richtig gemacht. Das waren die Anderen!

Wenn Sie also als Interne Revision auf unerwartete Ereignisse stoßen, schauen Sie bitte nicht nur auf die Ursachen. Die sind auch wichtig – keine Frage.
Viel wichtiger ist allerdings, wie Ihr Unternehmen auf das unerwartete Ereignis reagiert.
Und vor allem ob, und wenn ja, was Ihr Unternehmen aus diesem unerwarteten Ereignis lernt.
Auch das könnten und sollten Sie zum Thema einer Prüfung machen.

Mich würde sehr interessieren, ob Sie das bereits tun, und wenn ja, wie Sie dabei vorgehen. Ich habe ein Konzept, das ich gerne in der Praxis ausprobieren möchte.

Sollten Sie also einen Fall (kein Fraud!) haben, bei dem Sie Unterstützung oder Beratung wünschen, dann freue ich mich, wenn Sie sich melden.

Außerdem würde ich mein Konzept gerne mit anderen Ansätzen und Vorgehensweisen abgleichen und freue mich auf einen kollegialen Austausch über Ihre Prüfungsansätze und -prozesse. Nicht über die Inhalte! Die interessieren mich nicht.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

Folge 293: Wenn die Aufsicht die Interne Revision lobt

Folge 288: Behalten Sie die Kontrolle über Ihren Prüfungsprozess

Kontrolle Prüfungsprozesse | Haben Sie Revisionspartner, die im Verlauf einer Prüfung immer herausfordernder werden?
In diesem Podcast wird ein Fall vorgestellt, bei dem einem Prüfungsleiter nach und nach die Kontrolle über den Prüfungsprozess abgenommen wurde. Gegen Ende der Prüfung führte der Revisionspartner den Prüfungsleiter am Nasenring durch die Manege.

Ist Ihnen das auch schon einmal passiert? Vermutlich muss das jeder und jede von uns einmal durchmachen. Doch es sollte Ihnen keinesfalls öfter passieren!

Behalten Sie die Kontrolle über den Prüfungsprozess.
In diesem Podcast geht es um Ihre innere Haltung.
Das wäre ja ganz einfach, wenn Sie grundsätzlich nie mit Ihrem Revisionspartner kooperieren würden.
Sie wissen ja, dass ich grundsätzlich für eine kooperative Haltung gegenüber den Revisionspartnern stehe. Wie man mit einer kooperativen Haltung dennoch die Kontrolle über den Prüfungsprozess behält, ist da schon spannender:

Wie bereits in der Folge „#123 Die Tit-for-Tat Strategie“ dargestellt, endet meine Kooperation, wenn ich merke, dass ich ausgespielt werde bzw. sich mein Revisionspartner nicht kooperativ verhält. Wer das nachlesen will, findet dazu etwas in meinem Buch „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ auf S. 293 (1. Auflage) bzw. S. 297 (2. Auflage).

Zusätzlich ist es erforderlich, einer fehlenden Kooperation des Revisionspartners vorzubeugen.
Eine Möglichkeit ist, vorauszuplanen und konsequent Termine zu setzen. Natürlich mit einer gewissen Flexibilität – aber nur einer gewissen und nicht mit einer unendlichen. Mehr dazu finden Sie in der Folge #56: „Wie Sie nachweisen, dass etwas nicht existiert“ und in meinem Buch „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ auf S. 44 (1. Auflage) bzw. S. 51 (2. Auflage).

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!