#319: Unklare Berichtslinien und Interne Revision

#319: Unklare Berichtslinien und Interne Revision

Qualität | Wir alle wissen, dass für jeden Part des IKS klare und eindeutige Berichtslinien notwendig sind. Falls Ihnen das Ihr Revisionspartner jemals nicht glauben sollte, dann erzählen Sie doch von folgendem Fall.

Boeing hat(te) folgende Schwächen im IKS bzw. Qualitätsmanagement:

  • keinen einheitlichen und klaren Weg für die Mitarbeiter, über Qualitätsmängel zu berichten
  • Mängel bei der Qualitätsaufsicht
  • Probleme bei der Qualitätskontrolle der Produktion
  • Verstöße gegen Vorgaben der Überwachung der Produktion, dem Umgang mit Bauteilen sowie der Produktkontrolle

Genau für den Fall, dass mal etwas übersehen oder Mängel nicht sofort identifiziert werden können, gibt es die Möglichkeit, dass Mitarbeitende intern Qualitätsmängel an das Qualitätsmanagement melden können. Das ist sozusagen die Sicherung der Qualitätskontrolle.
Bei Boeing hat diese Sicherung nicht funktioniert, u.a. weil es keinen einheitlichen und klaren Weg für die Mitarbeitenden gab, über auftauchende Probleme oder Qualitätsmängel zu berichten.

Natürlich könnte es sein, dass die Mitarbeitenden auch bei einheitlichen und klaren Berichtswegen nichts berichtet hätten. Das ist dann jedoch primär eine Frage der Unternehmenskultur und nicht primär eine Frage des Qualitätsmanagements.

Selbstverständlich spielt die Unternehmenskultur bei der Ausgestaltung des Qualitätsmanagements ebenfalls eine Rolle. Was ich von der Unternehmenskultur von Boeing halte, das wissen Sie bereits.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#319: Unklare Berichtslinien und Interne Revision

#318: Hat mich der Konflikt?

Veränderung | In unserer Tätigkeit in der Internen Revision haben wir aufgrund unserer Tätigkeit hoffentlich regelmäßig Konflikte.
Sie haben nur dann keine Konflikte wenn:

  • Sie niemals Feststellungen treffen, die negativ wirkende Abweichungen zum Gegenstand haben (das halte ich aber bei einer risikoorientierten Vorgehensweise für sehr unwahrscheinlich) oder
  • Ihre Revisionspartner bedanken sich gleich überschwänglich für Ihre Feststellung und setzen gleich alles um.

In dem Moment, indem Sie Ihren Revisionspartner von einer Veränderung überzeugen wollen, d.h., dass etwas anders gemacht werden soll, als es gemacht wurde, entsteht ein Konflikt. Konflikte sind nicht nur normal, sondern sogar extrem notwendig, um eine Veränderung des Bisherigen herbeizuführen.

Daher sage ich: Revisorinnen und Revisoren müssen Konflikte haben!

Wenn einen aber umgekehrt „der Konflikt hat“, dann ist man innerlich in diesen Konflikt verstrickt und gerät unter Dis-Stress. Wie man aus der Stressforschung weiß, hat man in solchen Fällen nicht mehr den Zugang zu seinen grundsätzlich vorhandenen Kompetenzen. D.h. wenn ein Konflikt Sie „hat“, können Sie nicht mehr so klar denken, wie sie es ohne einen Konflikt könnten.

Das kommt weder Ihnen, noch ihrem Unternehmen zu Gute. Denn dann sind Sie nicht mehr so gut in der Lage, Ihre Revisionspartner von notwendigen Veränderungen zu überzeugen.

Woran Sie erkennen können, dass der Konflikt „Sie hat“, erfahren Sie in diesem Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

#319: Unklare Berichtslinien und Interne Revision

#317: Zu hohes Sicherheitsgefühl und die Interne Revision

Einzelfall | Wie kann es sein, dass Routinesituationen gefährlich werden?

Stellen Sie sich vor, Ihr Revisionspartner zitiert eine Statistik und sagt:
„Sehen Sie, in der Vergangenheit ist ja so gut wie nichts passiert.“
„Die Einzelfälle, die Sie identifiziert haben, haben nichts miteinander zu tun!“
„Sie übertreiben mit Ihren Feststellungen! Das IKS ist ok!“

Die Folgefragen, die für die Interne Revision daraus resultieren, lauten:

  • Welche Rahmenbedingungen galten in dem Zeitraum auf den sich die Statistik bezieht?
  • Welche Anforderungen gab es für das IKS
  • Wie war damals das IKS ausgestaltet?
  • Gab es da auch einen Fachkräftemangel?
  • War die Infrastruktur adäquat?
  • War genug Geld für ein angemessenes IKS vorhanden?
  • Bestätigten interne und externe Prüfungen die Angemessenheit des IKS?
  • Wurden die Rahmenbedingungen, die dieser Statistik unterliegen, in jüngster Vergangenheit eingehalten?

Denn wenn sich Ihr Revisionspartner auf eine Statistik der hohen Sicherheit verlässt, dann muss er oder sie auch die Rahmenbedingungen dieser Statistiken einhalten und bestehende Standards einhalten.

Hält sich der Revisionspartner nicht an diese Standards (Zertifizierungen, Qualitätskontrollen, ausreichend erfahrenes Personal, …) kann eine Interne Revision aus verschiedenen, scheinbar nicht zusammenhängenden Einzelfällen einen Zusammenhang herstellen.

Wie, erfahren Sie in diesem Podcast.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

PS: Link zu weiteren Folgen:
https://puhani.com/index.php/2020/01/12/folge-091-boeing-und-die-737-max/
https://puhani.com/index.php/2023/10/29/folge-292-die-implosion-der-titan-wenn-der-ceo-nicht-will/
https://puhani.com/index.php/2024/03/17/boeing-und-die-interne-revision-teil-2/

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#311: Die Interne Revision hält den Spiegel vor

Perspektive | Wenn etwas nicht läuft wie gewünscht, ist es unsere Aufgabe den Spiegel vorzuhalten.

Doch es ist nicht immer der geschickteste Weg, etwas Unangenehmes plump und konfrontativ zu thematisieren bzw. jemanden zum Blick in den Spiegel regelrecht zu nötigen. Das funktioniert nur bei eindeutigen Sollvorgaben (vgl. Folge 231).

In allen anderen Fällen kommt es darauf an, dafür zu sorgen, dass

  • der Revisionspartner ein verzerrendes Spiegelkabinett verlässt,
  • sich in einen Raum mit nicht verzerrenden Spiegeln begibt, und
  • diese für sich selbst neu ausrichtet.

Natürlich können Sie wie ein Friseur das Procedere noch etwas verstärken, und mit einem kleinen Handspiegel weitere Perspektiven bieten, so dass Ihr Revisionspartner einen Rund-um-Blick erhält.

Je mehr Wahlmöglichkeiten Sie Ihrem Revisionspartner dabei z.B. hinsichtlich der Größe, der Qualität und der Ausrichtung des Spiegels lassen, umso besser.

Zwingen Sie Ihren Revisionspartner nicht, der brutalen Realität sofort ins Auge zu blicken. Geben Sie ihm etwas Zeit, den Mut zu fassen und sich selbst dafür zu entscheiden, es wissen zu wollen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, Ausprobieren und Umsetzen dieser Metapher und selbstverständlich erfolgreiche Prüfungsprozesse!

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#307: Seneca und die Interne Revision

Herausforderung | In diesem Podcast reflektiere ich, was das folgende Zitat von Seneca mit der Internen Revision zu tun hat:
“No man is more unhappy than he who never faces adversity.
For he is not permitted to prove himself.” (Seneca)

Grundsätzlich gilt immer:

  • Erweitern Sie Ihren Horizont!
  • Wagen Sie sich an neue Themen heran!
  • Scheuen Sie nicht vor Feststellungen zurück, bei denen Sie wissen, dass diese zu Diskussionen führen werden!

Gerade wenn es anstrengend wird, werden Sie daran wachsen. Denn Wachstum passiert nicht in der Komfortzone, sondern in der Wachstumszone. Nicht umsonst habe ich in meinem Buch „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ geschrieben, dass Sie Ihre Revisionspartner als Trainingspartner betrachten sollten. Denn jede Herausforderung und jede Diskussion hilft Ihnen, besser zu werden. Sei es in dem fachlichen Thema oder in Ihrer Konflikt- oder Kommunikationskompetenz.

Beweisen Sie sich, wachsen Sie und finden Sie darin eine innere Zufriedenheit.
„Progress equals happiness“, sagt Tony Robbins dazu.

Wachsen Sie!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

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#303: Knebelvereinbarungen für die Interne Revision verhindern

Vereinbarung | Wenn der Revisionspartner Sie im Eingangsgespräch bittet, den eigenen Fachbereich durch die Prüfung nicht zu sehr zu belasten, dann sollten Sie Rücksichtnahme signalisieren. Das habe ich in meinem Buch „Erfolgreiche Prüfungsprozesse in der Internen Revision“ so geschrieben und dazu stehe ich auch.

Doch selbstverständlich sollte diese Rücksichtnahme nicht in einem Knebelvertrag für die Interne Revision enden!

In einem meiner Seminare wurde folgender Fall zur Sprache gebracht:
Der Revisionspartner bat im Eingangsgespräch, die Belastung für den Fachbereich wie folgt zu reduzieren:
Es sollen keine Besprechungen oder Online-Meetings durchgeführt werden, da das den Fachbereich zu sehr belasten würde. Stattdessen solle die Kommunikation ausschließlich per Mail stattfinden.
Die Interne Revision ließ sich darauf ein und versprach, so vorzugehen. Doch dann wurden die Fragen per Mail von den Revisionspartnern nur verzögert und/oder unvollständig beantwortet. Je rücksichtsvoller die Interne Revision war, um so schlechter kam sie voran. Sie wurde ausgebremst.
Sie hatte ja versprochen Rücksicht zu nehmen und den Fachbereich möglichst wenig zu belasten.

Doch – Wie lange lassen Sie sich derartig gängeln?

Wo liegt Ihre Grenze?

Wie kommen Sie aus dieser Falle der Rücksichtnahme wieder heraus bzw. tappen erst gar nicht hinein?

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören, viel Erfolg beim Ausprobieren und erfolgreiche Prüfungsprozesse!