Folge 153: Appelle, Regeln, Gebote und Verbote

Folge 153: Appelle, Regeln, Gebote und Verbote

In der Silvesterausgabe der SZ von 2020 fand ich ein interessantes Interview mit Christoph Möllers, der Verfassungsrecht und Rechtsphilosophie an der Berliner Humboldt-Universität lehrt.

Es um die Wirksamkeit von Appellen, Regeln, Geboten und Verboten.

In diesem Podcast stelle ich Ihnen drei Auszüge aus dem Interview vor:

1.
„Was haben Sie als Wissenschaftler über das Regeln und Regulieren gelernt?“
„Es ist sehr klar geworden, dass Normen ihre Autorität verlieren, wenn sie zu oft geändert werden. Eine Norm, die in Kraft getreten ist, wird erst einmal akzeptiert. […] Aber wenn die Struktur der Normen zu beweglich ist, dann verlieren sie an Wirksamkeit.“

2.
„Was ist besser, Appell oder Verbot?“
„Moralische Appelle sind nicht sonderlich effektiv. Liberal ist es zu sagen: Alles, was nicht verboten ist, ist erlaubt. Die Illegalität muss eindeutig bezeichnet werden.“

3.
„In Ihrem Buch „Freiheitsgrade“ schreiben Sie:
„Politische Freiheit gibt es auf Dauer nur da, wo sie ausgeübt wird, nicht dort, wo sie nur als Gelegenheit besteht.“ Was bedeutet der Satz im Corona-Jahr?“
„Das bedeutet zum Beispiel: Wenn die Versammlungsfreiheit nur im Grundgesetz steht, aber auf längere Sicht nicht praktiziert wird, höhlt das die Freiheit aus. Demonstrieren ist anspruchsvoll: Man muss sich organisieren, man muss Formen finden. Das muss permanent eingeübt und praktiziert werden. Zu Ostern fand ich es schon unheimlich, als weder Versammlungen noch Gottesdienste erlaubt waren.“

Gerne teile ich mit Ihnen meine Gedanken zu diesen drei Textpassagen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!

PS: Ich freue mich auf Ihre Kommentare in der Xing- oder LinkedIn-Gruppe „Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam“ unter dem Post zu diesem Podcast. Vielen Dank!

Folge 080: Wenn die internen Vorschriften strenger sind als die externen

Folge 080: Wenn die internen Vorschriften strenger sind als die externen

In diesem Podcast beantworte ich eine Frage von einem Internen Revisor, der eine für mich etwas ungewöhnliche Situation schildert:
In seiner Organisation sind die internen Vorschriften strenger als die externen.

Strengere bzw. konkretere interne Vorschriften sollten uns in der Internen Revision eigentlich nicht stören, denn unsere Arbeit bleibt dabei ja die gleiche: Wir prüfen, ob die Anweisungen eingehalten werden – egal ob sie vom eigenen Management oder vom Gesetzgeber stammen.

Hier die Frage: „Wie kann ich möglichst geschickt reagieren, wenn ich in einer Schlussbesprechung zur Rede gestellt werde, weshalb wir uns an strengere Regeln halten sollen als gesetzlich vorgeschrieben? Bisher habe ich dafür noch keine gute Lösung.“

Meine Überraschung mag daher rühren, dass ich in der Bankenbranche arbeite, die mit jeder Finanzkrise stärker reguliert wird, und mir daher dieses Problem in meiner Prüfungspraxis noch nicht untergekommen ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich durch strategisch geschicktes Vorgehen derlei Situationen gar nicht erst entstehen lasse.

Seien Sie gespannt auf meine Strategie, um so eine Situation von vornherein zu vermeiden.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Zuhören und erfolgreiche Prüfungsprozesse!