Podcastresümee Interne Revision Mangelverwaltung | Interne Revision in Zeiten der Mangelverwaltung: Transparenz statt Illusion bei der Deutschen Bahn
Der kürzlich veröffentlichte Netzzustandsbericht der Bahn-Tochter DB Infrago offenbart einen alarmierenden Befund: Der Zustand der deutschen Schieneninfrastruktur verschlechtert sich weiter. Besonders kritisch zeigt sich die Lage bei Stellwerken, Weichen und Bahnübergängen – pünktlichkeitsrelevanten Kernanlagen des Bahnverkehrs. Die Note für das Gesamtnetz fiel auf 3,03, für Stellwerke sogar auf mangelhafte 4,02.
Die Situation stellt nicht nur eine betriebliche Herausforderung dar, sondern auch eine zentrale Prüfungsfrage für die Interne Revision. Denn wenn trotz frühzeitiger Risikohinweise und eskalierter Finanzierungsanträge keine Abhilfe geschaffen wird, bewegt sich das Unternehmen im Modus der Mangelverwaltung – ein Zustand, der die Wirksamkeit interner Kontrollsysteme auf eine harte Probe stellt.
„In einer solchen Lage wird die Interne Revision mit Tatsachen konfrontiert, die sich weder relativieren noch verharmlosen lassen“, sagt Silvia Puhani, Revisions-Expertin und Host des Podcasts Interne Revision – souverän, kollegial und wirksam. „Die Aufgabe der Revision besteht dann weniger darin, Maßnahmen mit konkretem Umsetzungshorizont zu fordern, sondern vielmehr darin, dauerhaft Transparenz zu schaffen und auf belastbaren Daten basierende Entscheidungsgrundlagen zu liefern.“
Der Podcast zur Thematik beleuchtet detailliert, wie die Interne Revision unter Bedingungen der Mangelverwaltung weiterhin wirksam bleiben kann. Denn oft sind nicht fehlende Erkenntnisse das Problem, sondern fehlende Mittel. In diesen Fällen kommt der Interne Revision in der Mangelverwaltung eine entscheidende Rolle zu: Die systematische Aufbereitung und objektive Darstellung kritischer Sachverhalte ermöglicht es dem Management, im Falle verfügbarer Ressourcen gezielt zu priorisieren.
Puhani betont: „Die Kunst besteht darin, trotz begrenzter Handlungsspielräume eine Prüfung so zu gestalten, dass sie nicht nur vergangenheitsbezogen, sondern auch zukunftsorientiert nutzbar bleibt. Nur so lässt sich das Vertrauen in die Revisionsfunktion bewahren – auch wenn es keine schnellen Lösungen gibt.“
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Silvia Puhani
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